„Wer denkt, dass die ARD-Serie ‚Weißensee’ nur Fiktion ist, findet in Ruth Hoffmanns Buch ‚Stasi-Kinder’ die reale Erzählung von Menschen, deren Eltern bei der Stasi waren. Differenziert, klug beobachtet und faktisch umfassend.“ 

Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen

„Hervorragend geschrieben und spannend von der ersten bis zur letzten Seite.“
Deutschlandfunk

 

Ihr Job war es, das Volk durch Angst unter Kontrolle zu halten und jede Aufmüpfigkeit im Keim zu ersticken. Zuhause hielten es die Stasi-Offiziere nicht anders, schließlich hatten sie sich als hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) dem lebenslangen Kampf gegen die Feinde des Systems verschrieben – auch in den eigenen vier Wänden.

Solange sie klein waren, ließen sich die Kinder meist noch steuern. Gingen zu den Pionieren, später dann zur FDJ, schwenkten am 1. Mai rote Fahnen und glaubten an den „Friedensstaat DDR“. Mit der Pubertät aber bekam die sozialistische Idylle erste Risse: Die Jugendlichen fingen an, Fragen zu stellen, hörten Musik vom „Klassenfeind“, weigerten sich, am Wehrkundeunterricht teilzunehmen oder trafen sich mit Freunden, deren Eltern nicht in der Partei waren. Das führte in vielen Familien zu massiven Konflikten, weil es die berufliche Existenz der Väter bedrohte. Jedes Abweichen von der Norm fiel auf ihn zurück und musste daher rigoros geahndet werden.

Um ihre Karriere nicht zu gefährden, erstatteten viele MfS-Offiziere Bericht über ihre Kinder – die Akten sind voller erschütternder Dokumente solch innerfamiliären Verrats. Wenn die Tochter oder der Sohn eine „staatsfeindliche“ Haltung an den Tag legte, sich beispielsweise in Kirchenkreisen bewegte, ausreisen wollte oder einen Fluchtversuch wagte, stellte das MfS seine Mitarbeiter vor die Wahl: wir oder das Kind. Die meisten entschieden sich für „die Firma“ und sagten sich offiziell vom abtrünnigen Nachwuchs los: Das eigene Kind, der Feind.

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Artikel zum Thema:

Vater Stasi-Offizier, Sohn Republik-Flüchtling (Welt am Sonntag)

Das eigene Kind, der Feind (Stern)

Schweres Erbe (SPIEGEL online)

Eine ganze Elterngeneration schweigt (Stern)